Ayurveda im Sommer


Die Jahreszeiten haben im Ayurveda einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. 

Je nach Konstitutionstyp reagieren wir recht unterschiedlich auf die äußeren Witterungsverhältnisse und neigen zu typ-entsprechenden Störungen.

Mit abgestimmten und ausgewählten Verhaltensregeln für die Jahreszeiten – was der Ayurveda als RITUCARYA bezeichnet – können wir unser Wohlbefinden stärken und auftretende mögliche Störungen reduzieren.


In der heißen Sommerzeit dominiert Pitta

Der Ayurveda unterscheidet hier nochmals zwischen dem frühen Sommer – Grishma Ritu – der Ende April beginnt und dem späten Sommer – Varsha Ritu – der dann Ende Juni beginnt.


Im frühen Sommer wird die Sonne strahlender und kräftiger. Der Natur wird hier Feuchtigkeit entzogen. Dies wirkt sich genauso auf unsere Körperfunktionen aus.

Mögliche Anzeichen, dass ein Ungleichgewicht und erhöhtes Pitta besteht sind:

  • Sodbrennen

  • Schwellungen

  • rote und entzündete Haut

  • Reizbarkeit

  • Durchfall

  • Müdigkeit

Mit kalten, süßen, flüssigen und ölig-fettigen Speisen und Getränken kannst du Ausgleich schaffen.

Hingegen heiße, scharfe, saure und salzige Nahrungsmittel sowie alkoholische Getränke würden Pitta noch mehr erhöhen und sollten deshalb gemieden werden.

Pitta-Menschen fühlen sich dann in Wäldern oder an Orten mit kühlen Wasser am wohlsten. Viel Schlaf ist dann übrigens erlaubt – auch tagsüber. Körperliche Anstrengungen erhitzen den Körper noch mehr und rauben Energie.


Ab Ende Juni beginnt dann der späte Sommer. Bei vielen zeigt sich das auch an einer schwachen und gestörten Verdauung. 

Pitta sammelt sich an, vor allem bei Regen. Die Sommerhitze schwächt unser Agni zusätzlich und kostet uns viel Energie.


Aufgrund der großen Trockenheit in der Atmosphäre ist auch Vata erhöht. All dies macht unseren Körper schwach und sehr empfindlich. Übermäßige Sonne und Aktivitäten sollten deshalb gemieden werden.

Mit frischen Salaten, Kräutern, kalt gepressten Ölen und leichten Gemüsesorten kannst du dein Pitta beruhigen und dich innerlich stärken.

Wenn du jetzt ein Pitta, Vata oder Vata-Pitta-Typ bist, erlebst du diese Jahreszeit, den Sommer, wahrscheinlich etwas intensiver und darfst mit gezielten Maßnahmen deinen Körper und Geist unterstützen.


Empfohlene Nahrungsmittel für den Sommer, die dein Agni stärken:

  • Obst: alle Beeren, Avocado, Apfel, Aprikose, Birne, Datteln, Melone, Pfirsich, Pflaume, Trauben, saftige Obstarten

  • Gemüse: Gurken, Mais, Rote Bete, Fenchel, Karotte, Süßkartoffel, gelbe oder grüne Zucchini

  • Kräuter und Gewürze: Petersilie, Koriander, Thymian, Basilikum, Minze, Dill, Anis, Kreuzkümmel, Fenchel, Kardamom, Kurkuma

  • Getreide: Gerste, Quinoa

  • Bohnen: Kichererbsen, Weiße Bohnen

  • Kokosmilch, Kokosöl, Kokosraspel, Kokoswasser

  • Hanfprotein, Kichererbsenmehl

  • Rosenblüten und Rosenwasser


VORSICHT! Alles was sehr salzig, frittiert, sauer und scharf ist, solltest du im Sommer meiden.

Dazu gehören:

  • Gewürzte, trockene und salzige Lebensmittel

  • Kaffe & Alkohol

  • Essig und fermentierte Lebensmittel (in Maßen Balsamico-Essig)

  • rohe Tomaten

  • rohe Zwiebeln

  • rotes Fleisch und Eigelb

  • Orangensaft

  • saure Milchprodukte und abgepackter Joghurt und Hartkäse

  • erhitzende Nahrungsmittel wie Chilischoten, saure Tomaten, Honig, Knoblauch, Senfkörner, Zimt, Ingwer

  • alles was frittiert und sehr ölig ist

All dies kann das Agni schwächen und unsere Körper-Geist-Balance negativ beeinflussen.


So kannst du deine Körper-Geist-Balance zusätzlich stärken:

  • entspannende Abhyanga-Massagen mit Kokosöl morgens oder abends

  • den Terminkalender nicht überladen

  • mäßige Aktivitäten und kein Wettbewerbs-Sport (z.B. Yoga, Schwimmen bei Mondschein statt in der Mittagshitze, Spazieren gehen)

  • kühlende Bäder oder kalt duschen

  • Mittagssonne meiden

  • viel Zeit in der Natur verbringen

  • kein kaltes oder sehr kaltes Wasser oder Getränke trinken; besser Wasser bei Zimmertemperatur

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Rezept: Happy PITTA Tee – kühlender Drink für heiße Tage

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Meditation: „Meditieren lernen“